„Man fühlt sich bloßgestellt und schutzlos“, erzählte Fernsehmoderatorin und Schauspielerin Collien Ulmen-Fernandes letztens bei unserer Deepfake-Demo vor dem Digitalministerium. Sie wurde selbst Teil eines gefälschten Pornos, empfand pures Entsetzen.
Diesen Schock kennt Elif B. (21) aus Berlin gut. Als die Studentin eines Morgens die Uni betrat, wurde ihr schlimmster Albtraum wahr: Unter den Mitstudierenden machte ein Deepfake-Porno mit ihrem Gesicht die Runde. Spott, Hass und Häme prasselten auf Elif herab. Die entwürdigenden Inhalte verbreiteten sich in Sekundenschnelle auf den Handys ihrer Kommiliton*innen und wurden auf diverse Plattformen hochgeladen. Die Situation war unkontrollierbar. Sie kam zu HateAid, um sich beraten zu lassen. Elif betont: Ohne unsere Unterstützung wäre sie zusammengebrochen.
Leider sind die Gesetze gegen Deepfakes immer noch unzureichend. Auch die Porno-Plattformen tun nicht das Geringste – im Gegenteil. Sie wollen so wenig Regulierung wie möglich. Deswegen setzen wir uns für ein starkes Gesetz gegen digitale Gewalt sowie die EU-Direktive zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen ein. Neulich überreichten wir unsere Petition gegen Porno-Manipulation an das Bundesdigitalministerium. Mit unseren 76.937 Unterschriften in der Hand bekräftigte Staatssekretärin Daniela Kluckert: „Neue Technologien dürfen nicht missbraucht werden, um anderen Menschen Schaden zuzufügen.“
Unsere Arbeit trägt also erste Früchte. Ich bin überzeugt: Wenn wir weiter laut sind und mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen Druck machen, können wir Frauen wie Collien und Elif in Zukunft schützen. Damit wir beharrlich bleiben können, benötigen wir deinen Einsatz: Unterstütze uns jetzt mit 10 Euro pro Monat, um den Missbrauch zu stoppen. Das wäre wirklich wunderbar.
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